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Die Hierarchie in der Welt der Engel

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ie Hierarchie der Engel soll Ordnung und Verständnis in die unermessliche Zahl von Engeln bringen. Bereits im 6. Jahrhundert entstand die Grundlage für das heute geläufige System. Damals entwickelte der Mystiker Dionysios Areopagita eine Ordnung basierend auf langjährigerer Recherche in den Bibelschriften.

Die Hierarchie der Engel nach Dionysios

Dionysios lehrt nicht nur über die Hierarchie der Menschen, sondern trifft durch die Ordnung gleichermaßen Aussagen über das menschliche Wesen. Diese lassen sich in drei Schritte gliedern:

1) Menschen wie Engel sind um eine Mitte orientiert, aus der sie Kraft schöpfen.

2) Die Wahrheit, die sich in dieser Mitte befindet, ist subjektiv und kann von keiner singulären Blickrichtung vollständig erfasst werden.

3) Der Engelschor symbolisiert die Einheit, die sich aus einer Vielzahl von Stimmen ergibt, was Toleranz für andere voraussetzt.

Anhand dieser Prinzipien ordnet Dionysios die Welt der Menschen und die Hierarchie der Engel.

Die drei Chöre des Himmels

Dionysios führte drei Dreiergruppen ein, welche die neun Chöre untergliederten, genannt die „Heilige Ordnung“ oder Hierarchie. Demnach enthält die erste Sphäre die Gruppen der Seraphim, Cherubim und Throne. Darauf folgt die zweite Sphäre, welche aus Herrschaften, Mächten und Gewalten besteht. Die dritte Sphäre umfasst die Fürstentümer, Erzengel und Engel. In Dreierschritten werden diese Chöre jeweils als himmlische Berater, Verwalter und Boten bezeichnet. Diese Unterteilung stammt von der Auffassung, das Umfeld Gottes würde einem Hofstaat ähneln.

Die Zahl der Engelchöre entspricht drei Mal der heiligen Zahl Drei. Der Bezug auf die göttliche Dreifaltigkeit unterscheidet die Lehre des Dionysios Areopagita von der Engelforschung anderer Religionen. Die neun Chöre verweisen folglich eindeutig den christlichen Himmel.

Seraphim, die himmlischen Berater

Die Seraphim sind die höchste Riege in der Hierarchie der Engel. Diese Engel kommen niemals zu Menschen, da ihr helles Licht so diese verbrennen würde. Sie sind die Engel des Feuers und des Lichtes und repräsentieren den Urklang des Universums. Sie repräsentieren die glühende Begeisterung und flammende Liebe für Gott. Es ist ihre Aufgabe, die Gottesliebe wie ein Feuer zu entfachen. Zu ihnen zählt Metatron.

Cherubim, die Hingabe an Gottesliebe

Im Alten Testament wurden die Cherubim noch nicht zu den Engeln gezählt. Nach der Einordnung in die Hierarchie der Engel wurden sowohl ihre Funktion als auch ihr Aussehen unterschiedlich beschrieben. Die Bedeutung ihres Namens, „Fülle der Weisheit“, verweist auf ihre Funktion als Wissensträger mit alles durchdringendem Blick. Andere Quellen verbinden sie mit der Natur. Hier besitzen sie vier Flügel, welche symbolisch für die vier Elemente stehen. Mit diesen wachen sie über den Garten Eden und beeinflussen die Geschehnisse der Natur.

Throne, die pure Lebensenergie

Die Throne symbolisieren den unendlichen Kreislauf des Lebens und repräsentieren pure Lebensenergie. Sie können den menschlichen Willen zum Guten lenken. Sie selbst sind in unmittelbarer Gottesnähe, da sie diesen in ihrer Funktion als Thron „tragen“. Diese Funktion üben sie auch im Kontakt mit dem Menschen aus, der Gottesliebe in sich tragen soll. Ein Beispiel dafür ist Maria, welche den Sohn Gottes in ihrem Leib trug.

Herrschaften, die Ordnungsträger

Im sechsten Chor tragen die Engel Helm und Tunika. Als einzige Engel besitzen sie ein menschliches Antlitz und Menschen-Füße. Diese äußerliche Ähnlichkeit verweist auf den edlen Kern des menschlichen Wesens, das von Adel der Seele, Hochherzigkeit sowie dem Licht der Vernunft geprägt ist.

Die Herrschaften bringen Gottes reine Gnade auf die Erde. Zudem kontrollieren die Herrschaften, dass die Pflichterfüllung der unter ihnen stehenden Engelsklassen.

Sterne, die Wächter der Natur

Den Sternen sind alle Naturgesetze unterstellt. Sie helfen Natur, Menschen, Tieren und Pflanzen bei der Heilung auf Erden. Verwaltet werden sie von den Mächten während Erzengel Michael sie regiert. Sie unterstützen die Menschen in schwierigen Situationen. Dadurch können sie den Schutzengeln zugeordnet werden.

Gewalten, erhalten das Gleichgewicht

Das Geheimnis Gottes wird vom vierten Chor der Engel als machtvollem Schild aus Licht umkreist. Dadurch wird die Welt von den Gewalten im Gleichgewicht gehalten und alles Negative aus himmlischen Sphären verbannt. Durch ihre Funktion als Grenzwächter bewahren sie die Unergründlichkeit Gottes gegenüber den Menschen.

Fürstentümer, die geistige Energie

Die Fürstentümer sind Symbole für reines Bewusstsein und geistige Energie. Damit sollen sie ein Vorbild für die irdische Politik sein, denen sie Nächstenliebe, Beständigkeit und Gerechtigkeit nahelegen. Sie zählen ebenfalls zu den Schutzengeln und bestärken diese in ihrer Arbeit.

Erzengel, die Boten Gottes

Erzengel gelten als die Boten Gottes. Mit ihrer großen Kraft unterstützen sie den Menschen dabei, seine Seele auf Gott auszurichten. Wie bei anderen Worten – etwa „Erzherzog“ oder „erzgescheit“ – dient das Suffix „Erz“ als Verstärkung und ordnet Erzengel damit höher in der Hierarchie der Engel ein. In diese Kategorie gehören beispielswiese die Erzengel Michael, Gabriel und Rafael.

Engel, dem Menschen am ähnlichsten

Am nächsten stehen dem Menschen die niedersten Engel, die sozusagen einen Außenposten der himmlischen Hierarchie darstellen. Sie gelten als Mittler zwischen Erde und Himmel: So leiten sie gleichzeitig den Menschen zu positiven Taten und berichten Gott von diesen. Im Gebet kann der Mensch sie mit allgemeinen Bezeichnungen anrufen und etwa den Engel des Hausbaus, den Engel der Familie und so weiter um Hilfe anrufen.

Unterordnungen in der Engelshierarchie

Innerhalb dieser allgemeinen Hierarchie gibt es wiederum Unterordnungen. So zählen beispielsweise die zuvor genannten Erzengel Michael, Gabriel und Rafael zu den obersten Erzengeln. Die nachgeordneten Erzengel sind unter anderem Ramaela, Mihr, Israfel, Shushienae.

Die Hierarchie von Engel und Mensch

Engel sind Lichtgestalten, die am ersten Schöpfungstag aus göttlichem Licht geschaffen wurden. Sie spiegeln Gott und singen seinen immerwährenden Lobpreis. Interpretiert werden sie oft als die weiseren Geschwister des Menschen. Ein Beispiel dafür ist die Geschichte vom verlorenen Sohn: Die Menschheit, verkörpert durch den verlorenen Sohn, verlässt Gott und geht in die Fremde. Unterdessen stehen die Engel, symbolisiert durch den älteren Sohn, unermüdlich an der Seite des Schöpfers. Gemein ist Menschheit und Engeln jedoch, dass sie Träger des göttlichen Lichts sind.Nulla vitae eleifend felis.